Unser Waldweideabteil ist immer im Sommer für die Pferde geöffnet, damit sie an den heißen Tagen den Schatten des Waldes genießen können. Lea, Smokey und Lilly sind mit Fliegendecken und Fliegenmasken ausgestattet – eine große Erleichterung für die Pferde bei der Bremsenplage.
Waldweide – Schattenplätze für die Pferde bei großer HitzeEin weiterer Vorteil der Waldweide: Knabbermöglichkeiten für die Pferde an verschiedensten Wurzeln und Bäumen, sowie eine große Auswahl an Kräutern und Moosen.Baby-Bäume am vermoderten Baumstumpf – Totholz = Lebensraum
Farne und Moose gedeihen prächtig auf vermoderten Baumstümpfen
Siegfried von Vegesack Moos
Hast du schon jemals Moos gesehen?
nicht bloß
so im Vorübergehen,
so nebenbei von obenher,
so ungefähr –
nein, dicht vor Augen, hingekniet,
wie man sich eine Schrift besieht?
O Wunderschrift! O Zauberzeichen!
Da wächst ein Urwald ohnegleichen
und wuchert wild und wunderbar
im Tannendunkel Jahr für Jahr,
mit krausen Fransen, spitzen Hütchen,
mit silbernen Trompetentütchen,
mit wirren Zweigen, krummen Stöckchen,
mit Sammethärchen, Blütenglöckchen,
und wächst so klein und ungesehen –
ein Hümpel Moos.
Und riesengroß
die Bäume stehen …
Doch manchmal kommt es wohl auch vor,
daß sich ein Reh hierher verlor,
sich unter diese Zweige bückt,
ins Moos die spitzen Füße drückt,
und daß ein Has’ vom Fuchs gehetzt,
dies Moos mit seinem Blute netzt …
Und schnaufend kriecht vielleicht hier auch
ein sammetweicher Igelbauch,
indes der Ameis’ Karawanen
sich unentwegt durchs Dickicht bahnen.
Ein Wiesel pfeift – ein Sprung und Stoß –
und kalt und groß
gleitet die Schlange durch das Moos …
Wer weiß, was alles hier geschieht,
was nur das Moos im Dunkeln sieht:
Gier, Liebesbrunst und Meuchelmord –
kein Wort verrät das Moos.
Und riesengroß die Bäume stehen –
Hast du schon jemals Moos gesehen? Siegfried von Vegesack
Wildbrombeeren rund um die WaldweideWespennest im Pferdestall
In unserem Offenstall und in unserem Holzschuppen haben sich dieses Jahr Waldwespen niedergelassen. Diese Wespenart ist wie die meisten Wespenarten friedlich und nützlich.
Die Waldwespen ernähren sich wie die meisten Wespenarten von Blütennektar, leisten also einen wichtigen Beitrag zur Bestäubung von Blütenpflanzen (dazu gehören auch alle Obstsorten).
Die Brut der Wespen benötigt zum Wachstum tierisches Eiweiß. Dieses erhalten die Wespen von Insekten, unter anderem von Fliegen-, Mücken- und Bremsenlarven. Wespen tragen also aktiv dazu bei, dass sich das sogenannte Ungeziefer nicht maßlos vermehrt.
Mit großem Staunen beobachte ich täglich das fleißige Treiben meiner Stallmitbewohner. Obwohl ich beim Füttern in unmittelbarer Nähe des Nestes hantiere, bin ich niemals angegriffen worden.
Bitte entfernen Sie nicht unbedacht Wespennester am und ums Haus – Wespen sind nützliche, faszinierende Mitgeschöpfe, mit denen ein Zusammenleben durchaus bereichernd ist.
Informationen über Wespe & Co. sowie naturnahen Garten finden Sie bei Interesse auf der umfangreichen Webseite des Bund Naturschutz Deutschland: https://www.bund-naturschutz.de/
Mit Freundin Wespe auf Du und DuUnser Naturgarten mit Brennnesselfeld
Unkraut oder Heilkraut? Wir fördern in unserem Garten bewusst das Wachstum von Brennnesseln, da dieses Kraut wichtige Nahrung für viele Insekten und Schmetterlinge bildet. Im Herbst mähen wir das Brennnesselfeld und trocknen die Brennnesseln für einen Tee bzw. als Heilkraut für die Pferde. In jedem Frühjahr erhalten die Pferde eine Blutreinigungskur in Form von Brennnesseln.
Naturgarten – Landeplatz für die Seele …. und für SchmetterlingeNaturgarten mit einheimischen Stauden und GewächsenDistelfeld im Naturgarten
Disteln sind wichtige Nahrung für Schmetterling & Co.
Biene im Naturgarten – Blühwiesen statt EinheitsgrünWild- und Heckenrosen bieten einen wundervollen Anblick, gleichzeitig sind sie Lebensraum und Nahrung für viele Tiere.
Smokey vor der Brücke. Das konzentrierte Stehen vor dem Hindernis ist wichtig. Smokey und ich sammeln uns für die Herausforderung.Langsam Schritt für Schritt erklimmt Smokey die Brücke. Es handelt sich um verschiedene Untergründe: Plane – bunter Teppich – blanke Holzlatten. Smokey hätte es leichter, wenn ich die Zügel deutlicher nachgeben würde, damit er mit der Nase weiter nach vorne-unten käme.Voller Konzentration und innerer Ruhe steht Smokey auf der Brücke und holt sich seine verdiente Belohnung ab. Größte Belohnung ist für ihn allerdings meine Freude und mein Stolz – er wächst geradezu einige Zentimeter. Für Smokey sind solche Übungen nicht leicht, da er immer wieder unsicher ist und an sich selbst Zweifel hat. Umso wichtiger ist es, gemeinsam mit dem Pferd Herausforderungen mit viel Zuspruch und Motivation zu bewältigen. Immer in dem Rahmen, der für das Pferd in der Wohlfühlzone liegt.
Besonders vom langsamen Gehen, Schritt für Schritt profitieren Pferde wie Smokey sehr. Durch das bewusste Schreiten fühlt er in seinen Körper hinein und koordiniert jede Bewegung einzeln. Das bewusste Fühlen und Wahrnehmen des eigenen Körpers ist Grundlage für jede “gute” Bewegung und ganz besonders für das SELBST – BEWUSSTSEIN des Pferdes. Je mehr Körpergefühl das Pferd entwickelt, desto mehr Vertrauen in den eigenen Körper und die eigenen Fähigkeiten gewinnt es.
Mit Bedacht und Achtsamkeit steigen wir langsam die Brücke wieder herunter. Smokey hat große Freude an derartigen Herausforderungen – das steigert sein Selbstbewusstsein und sorgt für Abwechslung.
Niemals geht es darum, das Hindernis schnell hinter sich zu bringen. Das einzige was zählt, ist die Bewusstheit! Langsames Schreiten ist bei solchen Übungen das Wertvollste und Wichtigste!
LillyBiegeübungen und Wohlfühlgymnastik mit gebissloser Zäumung
Oft reite ich Lilly mit einer gebisslosen Zäumung: in diesem Fall dem Kolumbianischen Bosal einem einfachen, weichen Lederriemen (Nasband) nach Maß mit Lederkinnriemen.
Diese Zäumung ist ohne jegliche Hebel, eine direkte seitliche Einwirkung ist möglich und erleichtert dem Pferd das Verständnis der Hilfen. Auch ein ungebrochenes Stangengebiss ist für diese Hilfengebung geeignet – siehe auch mein Bericht über Zäumungen und Gebisse.
Meine Hände halte ich nah beieinander, als Vorbereitung für die einhändige Zügelführung. Das Pferd soll möglichst bald auf die Berührung des Zügelleders am Hals reagieren, so dass die Zügel irgendwann dauerhaft durchhängen können und ein Impuls am Kopf des Pferdes nicht mehr nötig ist.
Durch das Bewältigen von Zirkeln, Volten und engen Wendugen schult das Pferd sein Gleichgewicht und hält die Muskeln geschmeidig. Gleichzeitig wird Kraft aufgebaut. Diese Übungen sind nicht nur für den Körper des Pferdes förderlich, auch für die Psyche, da das Pferd selbstbewusster und zentrierter wird. Hier: Achter um die Hütchen
Da Lilly ein eher hektisches Pferd ist und zu fahrigen Bewegungen neigt, sind Übungen, die das Gefühl für den eigenen Körper fördern sehr wichtig. Lilly lernt, sich zu zentrieren, sowohl geistig als auch körperlich. Sie findet ihre Mitte und übt aus ihrer Mitte heraus zentriert, bewusst und kraftvoll zu agieren. Ähnlich wie im Yoga geht es nicht um die “fertige Übung” an sich, sondern vielmehr um den Weg dorthin: das Fühlen und Wahrnehmen – und daraus das bewusste Handeln. Dass Pferde zu solch bewusstem Handeln fähig sind, berichten mittlerweile nicht nur Pferdemenschen, auch die Wissenschaft hat dies inzwischen mehrfach bestätigt. (Buchtipps: Alle Werke von Marlitt Wendt)
Schulterherein linksSchulterherein rechtsLilly untersucht die Brücke mit den Hufen. Ich bestätige sie in ihrem Tun und feuere sie an. Sicherheitshinweis: bei beschlagenen Pferden bitte vorsichtig sein! Die Plane könnte sich zwischen Huf und Beschlag einklemmen – das kann zu Paniksituationen führen.
Seit Lilly entdeckt hat, dass “gefährliche Sachen” nicht nur interessant sind und Abwechslung bringen, sondern auch noch ganz viel Jubel und Lob einbringen, ist sie nicht mehr zu bremsen, wenn es darum geht, neue “Monster” zu besiegen.
Zufriedener Blick von Lilly – als würde sie sagen “Bin ich nicht supertoll” 🙂 . Ich bin sehr stolz auf meine Lilly.
Mit jeder Herausforderung wächst nicht nur das Selbstvertrauen des Pferdes, auch die Vertrauensbeziehung Mensch-Pferd wird gestärkt und vertieft.
Und Leckerli gibt´s natürlich auch
Das Leckerli ist immer dabei – jedoch nicht so wichtig wie die echte Freude des Menschen! Nur wer mit Begeisterung lobt, wird sein Pferd damit bestätigen können.
Schritt für Schritt schreitet Lilly die Brücke entlang – nach jedem zweiten Schritt halten wir an und zentrieren uns. Lilly soll das Hindernis ganz bewusst und mit ihren Hufen fühlend überschreiten.Noch eine Herausforderung: die blaue Plane. Lilly ist etwas unsicher, aber sie schnuppert interessiert. Natürlich wird sie mit Stimme und positiven Gedanken von mir bestätigt und ermutigt. Lilly weiß, dass sie mir vertrauen kann, dass ich alles was ich mache in ihrem Sinne tue.
Lilly ist recht schreckhaft – deshalb gehört das Vertrauenstraining von Anfang an zu unserer regelmäßigen Beschäftigung. Umso mehr Mut und Vertrauen das Pferd in sich selbst entwickelt, umso gefestigter, stolzer, zufriedener, verlässlicher und zentrierter wird das Pferd.
Für so viel Mut gibt es natürlich auch eine Belohnung für den Gaumen.Hui…. die Plane wirbelt umher …. und Lilly steht bei durchhängenden Zügeln gelassen.Lilly, Du bist so ein wundervolles Pferd!… und dann kann man ja die Plane auch noch hinterherziehen …. Lilly ist aufmerksam und gelassen.
An dieser Stelle noch ein Hinweis zur Zügelführung: von Anfang an reite ich so viel wie möglich mit einer Hand bzw. mit nah beieinander stehenden Händen, um die einhändige Zügelführung für das Pferd zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen.
… die Plane kann man auch noch während des Schreitens umherflattern lassen. Lilly wird ständig mit lobenden Worten von mir bestärkt. Sie ist dadurch mutig und gelassen.…. Lilly lernt, dass es nicht schlimm ist, wenn die raschelnde Plane ihre Beine und ihren Bauch berührt. Alles in völliger Ruhe und immer mit durchhängenden Zügeln.Ganz wichtig: die Pause zum Nachdenken und Nachspüren
Vieles wird erst im Nachhinein geistig verarbeitet und im Unterbewusstsein abgespeichert. Deshalb sind Pausen und kurze Trainingseinheiten so wichtig. Eine Übungseinheit darf bei einem jungen Pferd maximal 10-20 Minuten dauern. Länger ist ein junges Pferd nicht fähig sich zu konzentrieren. Wenn der Mensch mit den geistigen und körperlichen Kräften seines Pferdes verantwortungsbewusst umgeht, wird er stets ein waches, motiviertes, mitdenkendes Pferd haben, da das Pferd weiß, dass es immer mit Energie-Reserven und erhobenen Hauptes den Platz verlassen wird.
Freude auf Seiten von Pferd und Reiter. An dieser Stelle jedoch eine Bemerkung zu mir: Lilly hätte es leichter, wenn ich die Zügel ganz hingeben und mich aufrichten würde, im Moment des Fotos “hänge” ich ihr stark über dem Widerrist.Lilly losgelassen im Trab auf dem Zirkel. Freudige, entspannte Mimik bei Pferd und Reiterin 🙂Trab auf dem ZirkelNoch ein paar Worte zum Sattel: für Lilly verwende ich einen Trekker True Talent. Wirklich ein wahres Talent, nämlich in allen Richtungen verstellbar und wunderbar bequem für Pferd und Reiter. Die Reiterbeine sind ganz nah am Pferdekörper und der Reiter wird gut über dem gemeinsamen Schwerpunkt platziert.
Einige Gedanken zur Motivation: Pferde sind sehr sensibel, wenn es um die Stimmung ihres Menschen geht. Echte Begeisterung und Freude des Menschen wirkt fast immer ansteckend auf das Pferd. Meiner Erfahrung nach ist die eigene Motivation das allerwichtigste beim pferdegerechten Umgang. Nur wenn ich selbst Freude an der Sache habe, kann ich mein Pferd motivieren. Durch Begeisterung ihres Menschen wachsen die Pferde über sich selbst hinaus und entdecken neue Welten des eigenen Körpers und des eigenen Gefühls. Niemals darf es um die Lektion gehen – immer sollte es um das Pferd und sein Wohlbefinden gehen. Dann ist das Pferd motiviert und profitiert sowohl körperlich als auch geistig-seelisch vom gemeinsamen Training. Und die Motivation und Freude des Pferdes überträgt sich wiederum auf den Menschen – die Begeisterung des Menschen und die Begeisterung des Pferdes bedingen sich gegenseitig.
Buchtipp am Rande: “Jeder Gedanke ist eine Kraft” von Nicole Künzel
Unser Garten ist Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Und in unserem Garten blühen nicht nur die Wildblumen, auch mein Gemüt blüht beim Spaziergang durch den Naturgarten auf. Ich wünsche Jedem ein bisschen Mut zur Wildnis. Das tut der menschlichen Seele gut – probiert es aus.
“Jeder Baum, jede Hecke ist ein Strauß von Blumen, und man möchte zum Maienkäfer werden, um in dem Meer von Wohlgerüchen herumschweben und alle seine Nahrung darin finden zu können. ” Johann Wolfgang von Goethe
“Ahme den Gang der Natur nach. Ihr Geheimnis ist Geduld.” Ralph Waldo Emerson
Stauden und Büsche bieten Unterschlupf für Amphibien, Eidechsen, Igel & Co.Blühpflanzen bieten Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und Insekten.“Schön ist alles was man mit Liebe betrachet.” Christian MorgensternBuchtipp “Natur sucht Garten – 35 Ideen für nachhaltiges Gärtnern”Tipp zum Stöbern www.lbv.deBuchtipp “Mein Weg zum Naturgarten: Natürlich und ökologisch gärtnern”InsektenhotelBuchtipp: “Mein Garten summt: ein Platz für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge”Farbenspiele in grün – der Farn im Schein der AbendsonneBlühwiese anstatt Rasenwüste. Schmale gemähte Wege gestalten den Spaziergang durch den Garten angenehm. Im Naturgarten summt, zirpt und zwitschert es – herrlich.Der Gartenteich als Zuhause und Kinderstube für Libellen, Kröten, Frösche, Molche und viele Tiere mehr.
Egal wie klein oder groß Ihr Garten ist… gönnen Sie sich Ihr Stückchen Wildnis. Versuchen Sie Ihr inneres Bild von “schön” zu sortieren…. was ist wirklich schön: die grüne Rasenwüste oder die Blühwiese wo es summt und schwirrt? Der viereckig zurechtgestutzte Heckensaum oder die wilde Hecke in der Vögel singen und unter der Igel wohnen? Das ausgeputzte graue Pflaster oder Blumen rund um die Gartenwege? Der in Form gebrachte Hybridenzierstrauch oder die summenden Heckensträucher? Eine bedrohliche Gabionenmauer oder eine Natursteinmauer bepflanzt mit Moos und Blumen, wo sich Eidechse und Co. tummeln? Lösen Sie sich von der verschobenen Vorstellung, ein “aufgeräumter”, “geradliniger” Garten sei schön und wagen Sie den Versuch ein Stück Wildnis zu erwecken. Sie werden sehen, es lohnt sich. Viel Vergnügen dabei 🙂 .
Buchtipps und viele Artikel zum Weiterlesen finden Sie hier: www.lbv.de
Die Lektion des Schulternherein auf wurde angeblich “erfunden” vom französischen Reitmeister François Robichon de la Guérinière (1688-1751). In seinem Werk „Reitkunst“ (1733) beschreibt er das Schulterherein als “Mittel Für und Wider alles in der Ausbildung des Pferdes”. Auch der große portugiesische Reitmeister Nuno Oliveira (1925-1989) schreibt, “das Schulterherein heile alles” und bezeichnet es als das “Aspirin der Reitkunst”. Dabei ist besonders erwähnenswert, dass beide Reitmeister ausschließlich das Schulterherein auf vier Hufspuren als gymnastisch wertvoll erachten.
Das Schulterherein gehört zum normalen Bewegungsrepertoire jedes Pferdes. Beim freien Spiel auf der Weide ist das Schulterherein in allen Gangarten oft zu beobachten. Für mich gehört das Schulterherein deshalb zu den ersten Übungen, die das Pferd BEWUSST lernt. Durch das Schulterherein trainiert das Pferd Geschicklichkeit und Körperbewusstsein. Die Übung wirkt sowohl kräftigend-stabilisierend als auch lösend-dehnend-mobilisierend sowie versammelnd – je nach Abstellungswinkel, Aufrichtung und Tempo. Dementsprechend positiv ist der Effekt für die Psyche und das Selbstvertrauen des Pferdes (natürlich vorausgesetzt die Übung wird ohne Zwang und für das Pferd verständlich nachvollziehbar geschult). Für meine Pferde und mich beginnt und endet jede Trainingseinheit vom Boden oder vom Pferderücken aus und jeder Ausritt ins Gelände mit dem Schulterherein. Das Schulterherein ist fester Bestandteil des Aufwärmprogrammes und des Entspannungsprogrammes.
Ich kann nur jedem Reiter empfehlen, das Schulterherein mit seinem Pferd zu trainieren. Wunderbar beschrieben wird die Übung und die Hilfengebung in Jean-Claudes Racinets Meisterwerk “Feines Reiten”.
Umso mehr Pferde lernen, ihren Körper bewusst einzusetzen, umso selbstbewusster und stolzer werden sie. Wir Menschen können den Pferden dabei ein wundervoller Lernpartner sein.
Unser geliebter Garfield hat uns heute für immer verlassen.
Garfield ist uns im Herbst 2012 zugelaufen. Keiner meldete sich auf unsere Suchanzeige. So zog er dauerhaft bei uns ein.Garfield war von Anfang an ein liebenswerter Schmusekater, der sich immer und bei jedem einen Platz auf dem Schoß erkämpfteGarfield immer verschmust …. hier bei der gegenseitigen Fellpflege mit meinem Bruder.Garfield und MartinGarfield wurde zu Leon ´ s bestem Freund. Die Beiden wurden von uns die (Kuschel-) Bärenbrüder genannt, weil sie unzertrennlich waren – immer im Doppelpack anzutreffen. Leon wird Garfield sehr vermissen.Garfield, der stattliche Kater, passt gerade noch so ins Katzenkörbchen …Garfield´s Lieblingsplatz im GartenGarfield und Christof – Freunde…Garfield ist müdeGarfield, Mara und Leon warten aufs AbendessenGarfield immer mit dabei bei seinen Menschen – Garfield war immer und überall um uns rum, begleitete uns rund um Haus und Hof stets auf Schritt und Tritt…. wie wird das nur werden, wenn er ab jetzt nicht mehr da ist….Garfield und Leon auf dem Katzenplatz am FensterbrettGarfield im KorbGarfield war immer für alles zu begeistern. Hier mit Woody und Christof beim GeschicklichkeitstrainingGarfield holt sich seine wohlverdiente Belohnung ab. Er hatte immer große Freude an Beschäftigung mit seinen Menschen.Garfield – ein ganz besonderer Freund….Garfield und Woody. Garfield hatte einfach jeden gern…. ob Katze oder Mensch oder Hund…DANKE Garfield, dass Du uns ein Stück unseres Weges begleitet hast und dass wir Dich begleiten durften. Danke für die schöne Zeit, wir vermissen Dich sehr!Garfield, unser treuer Freund.Garfield wurde heute an seinem Lieblingsplatz beerdigt…. Er wird immer in unserem Herzen weiterleben.
“Ganze Weltalter voller Liebe werden notwendig sein, um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten.” Christian Morgenstern
Da das Ausreitgelände in unserer Gegend sehr steinig ist, hat nun auch Lilly Hufschuhe bekommen. Für Lea und Smokey verwende ich die Old Mac´s G2, mit denen ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht habe. Die Old Mac G2 hat Lilly nun für die Vorderhufe bekommen. Für die Hinterhufe habe ich das Nachfolgemodell des Old Mac G2 – den New Mac ausgesucht. Die Handhabung beider Modelle ist wunderbar einfach, das An- und Ausziehen geht schnell und simpel. Die Passform ist absolut super, der Schuh schmiegt sich eng an den Huf an. Die Schuhe halten ohne zu Scheuern in allen Gangarten und bei allen Untergründen einwandfrei am Huf. Dabei sind die Schuhe absolut robust und stabil. Ich kann beide Modelle sowohl den New Mac als auch das Vorgängermodell Old Mac G2 uneingeschränkt weiterempfehlen. Lilly läuft mit den Hufschuhen – genauso wie Lea und Smokey – geschmeidig und locker.
Passend zu meinem vor Kurzem verfassten Eintrag, habe ich am 22./23. April 2017 einen Kurs zum Thema Zäumungen und Gebisse / Zügelhilfen besucht. Wieder bei Meisterin der Akademischen Reitkunst Sabine Oettel in Wendlmuth (www.akademische-reitkunst.at) mit Wolfgang und Christin Krischke von der Fürstlichen Hofreitschule Bückeburg (www.hofreitschule.de).
Im Theorieteil ging es vor allem darum, die Wirkungen der einzelnen Zäume und Gebisse darzustellen. Auch die Zügelhilfen und noch wichtiger das Aussetzen derselben wurden besprochen.
Wieder wurde ich in der Meinung bestärkt, dass kein Pferd “die Anlehnung an das Gebiss sucht” (vgl. Studien von Witzmann 2007) und dass ich meine Pferde in maximaler Freiheit – Auslassen der Hilfen – reiten möchte. Mein Pferd darf und soll sich in die gemeinsamen Bewegungen aktiv mit einbringen, es soll Vorschläge machen und mitdenken.
Besonders wichtig finde ich die allgemeinen Praxistipps von Christin zur Hilfengebung:
Mache Dir ALLE Hilfen bewusst => deutliches Hinfühlen, wie und wo wirke ich wie stark ein und warum, mit welchem Ziel
Versuche die Hilfen radikal zu minimieren => geht es auch ohne “Hilfe”, “Fehler” dürfen erlaubt sein
Lenke mit dem Sitz, “bremse” mit der Stimme
Ermittle in jeder Gangart und Lektion die Körperhaltung “in der Kraft” des Pferdes => Zügelhilfen dienen nur noch als “Positionsgeber” für die Hals-/Kopfhaltung mit dem Ziel des willentlich gehobenen Widerrists
Bedanke Dich sofort beim Pferd durch Aussetzen der Hilfen und Lob
Überfordere Dein Pferd nicht => nur wenige Minuten Training und langsam steigern. Wenn das Pferd zeigt, dass die Kraft ausgeht: Pause machen und Führen; Dehnen lassen nur im Stand, damit das Pferd nicht in der Bewegung auf die Vorhand kommt.
Wirkung von Gebissen und Zäumungen – PferdeschädelWolfgang Krischke erklärt die Wirkung von gebisslosen Zäumungen – hier das BosalChristin Krischke zeigt am Pferdeschädel die Austrittsstellen der Nerven und lässt jeden Kursteilnehmer bei sich selbst im Gesicht die Nervenbahnen erfühlenPferdeschädel – die deutlich sichtbaren “Löcher” sind die Austrittstellen der Nerven und damit die empfindlichsten Stellen am Pferdekopf. Im Pferdemaul sind die sog. Laden am empfindlichsten, da die Unterkieferäste an dieser Stelle nur mit einer dünnen Hautschicht bedeckt sind.Wolfgang und Christin Krischke erklären die Auswirkungen von Gebissen und gebisslosen Zäumungen
Ich kann nur jedem Reiter empfehlen, sein Pferd bei der Wahl des Zaumes oder Gebisses entscheiden zu lassen und sich Gedanken zu machen über die eigene Hilfengebung. Denn es liegt alles in der Hand des Reiters!
Ich für mich habe wieder sehr viele interessante Anregungen mitgenommen, auch im Praxisteil als das Auslassen der Hilfen wunderbar gezeigt wurde.
Fazit für mich: Die Pferde sollen durch die Hilfen des Reiters nicht entmüdigt, sondern stattdessen befähigt werden. Das erfordert ein ständiges Bewusstmachen (!!), Lernen und Hinterfragen meiner Motivation und meiner Handlungen im Umgang mit meinen Pferden.
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Bei den Ausflügen mit Lilly stellen wir uns ganz bewusst verschiedenen Ungeheuern und bemühen uns, diese mit Bedacht und Gelassenheit zu bewältigen. Lilly ist, wenn sie ohne Lea und Smokey mit mir unterwegs ist, oft unsicher, hektisch und nervös. Gerade da ist es wichtig, dass der Führende Gelassenheit und Sicherheit ausstrahlt. Mit jeder positiv bewältigten Herausforderung wächst das Selbstvertrauen des Pferdes und die vertrauensvolle Beziehung Mensch-Pferd.