Lillys Weg vom zappeligen Rumpelstilzchen zum geländesicheren Verlasspferd (01.08.2018)

Wie berichtet, hat Lilly seit dem Winter eine ziemliche Null-Bock-Phase. Mitunter ist das vor allem im Gelände nicht ungefährlich, da sie teilweise zappelig, nervös und hampelig ist. Dazu kommt eine Art Zorn, sie stampft mit den Vorderfüßen oder schlägt mit dem Kopf, rennt unkontrolliert rückwärts. Auch im Umgang war sie im letzten Winter/ Frühjahr viel schwieriger als vorher. Für mich kam dieses Verhalten wie aus heiterem Himmel, da ich in den vergangenen Jahren mit Lilly viel Vertrauensarbeit, Spaziergänge, Bodenarbeit, etc. gemacht hatte. Sie war stets kooperativ und motiviert. Dass sie -scheinbar plötzlich- zum Rumpelstilzchen wurde, hat mich erstmal komplett überfordert.

Mittlerweile haben Lilly und ich seit dem letzten Frühjahr etliche lange Geländeritte hauptsächlich im Schritt gemeistert. Wann immer Lilly Probleme hat, steige ich ab und führe sie. Das klappt ganz gut und wenn ich neben bzw. vor ihr gehe, ist auch die Gefahr nicht so groß, wenn sie herumzappelt. Lilly ist ein sehr sensibles Pferd, ich muss sehr achtsam sein, damit ich nie hektisch oder grob werde, sonst ist sie nicht mehr ansprechbar. Für mich ist das derzeit sehr anstrengend, jedoch merke ich in den letzen Wochen, dass sich meine Bemühungen anscheinend lohnen. Lilly wird zunehmend zuverlässiger, sie orientiert sich wieder mehr an mir und hat immer mehr Freude an unseren gemeinsamen Ausflügen. Ich bin überzeugt, dass aus Lilly ein verlässlicher Partner für das Geländereiten wird. Ebenso möchte ich Lilly ein guter Partner sein, damit wir in Zukunft viele schöne Ausflüge miteinander erleben dürfen. So lernen Lilly und ich voneinander und miteinander. Ich bin sehr glücklich, ein Pferd wie Lilly an meiner Seite haben zu dürfen.

Lilly und ich unterwegs im Gelände (mit Fliegendecke)
Herrlicher Ausritt am frühen Sommermorgen

 

 

Sommer 2018

Sommer im insektenfreundlichen, wilden Naturgarten

Schmetterling in unserem Naturgarten
Hummeln, Bienen, Schmetterlinge und alles was summt und brummt liebt den blühenden Dost, besser bekannt als Oregano.
Biene an einer Kornblume in unserer Wildblumenwiese
Landeplatz für die Seele: unser Naturgarten
Kornblumen in der Wildblumenwiese

April 2018 – Endlich Frühling

Endlich grünt und blüht es. Die Vögel singen und die Sonne scheint. Es ist sowohl morgens als auch abends hell. Und man braucht keine gefühlten zehn Schichten Kleidung anziehen, wenn man raus möchte.

Lilly ist momentan leider immer noch ein zappeliges Rumpelstilzchen. Sie macht es mir nach wie vor nicht einfach. Ich mache mit ihr viele Spaziergänge/Ritte, um sie zu beschäftigen und daran zu gewöhnen, dass ihr “da draußen” so Manches begegnen kann. Obwohl ich ja von Anfang an viel Vertrauensarbeit gemacht habe und viel Spazieren war mit ihr ist sie leider alleine im Gelände sehr schreckhaft und hibbelig. Seit Anfang des Jahres kommt dazu, dass sie sich zornig stampfend oder kopfreissend gebärdet, wenn ihr etwas nicht gefällt. Das ist mitunter nicht ungefährlich. Ich versuche diesem Verhalten mit Ruhe, Geduld, Konsequenz und Beharrlichkeit zu begenen und hoffe, dass Lilly durch meine Gelassenheit und Beständigkeit bald wieder ruhiger und kooperativer wird. Ich habe mir auch wieder mein Lieblingsbuch “Der von den Pferden lernt” von Mark Rashid zur Hand genommen. Mark Rashid´s Worte enthalten so viel Wahrheit und helfen mir, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ich bin zuversichtlich, dass Lilly mit viel Pferdeverstand und Geduld zu einem verlässlichen Partner wird.

Lea, Smokey und Lilly auf der Weide. April 2018
Christof und ich – Ausflug zum Nationalparkzentrum Falkenstein

 

 

Ereignisse Winter / Frühjahr 2018

Lilly Januar 2018
Lilly Januar 2018
Leon und Woody – Freunde
Mainkofen 05.03.18 bis 04.04.18

Im Januar hat es viel geschneit. Der Februar und März war bitterkalt. Ständig war es duster, die Sonne kam kaum zum Vorschein.

Den März habe ich leider unvorhergesehenerweise in der Klinik Mainkofen verbracht. Nach einem Zusammenbruch auf Grund von Schlafproblemen wurde ich nach der Notaufnahme im Krankenhaus an die Klinik Mainkofen empfohlen. In den letzten Monaten hatte ich etliche familiäre Schläge zu verkraften, dazu noch der dauernde Stress am Arbeitsplatz – ich dachte immer ich schaff das schon. Aber nach und nach schwand mein Appetit und ich konnte Nachts nicht mehr schlafen, bekam Panikattacken, war ständig unruhig und rastlos. In der Klinik wurde mir zum Glück kompetent geholfen, nun muss ich zu Hause weiter an mir arbeiten, eine Psychologin unterstützt mich einmal die Woche. Ich werde nun lernen mehr loszulassen, mich nicht für alles verantwortlich zu fühlen und meine ständig kreisenden Gedanken in den Griff zu bekommen. Ich bin zuversichtlich, dass ich das schaffen werde! Christof hat mich in der Klinik wunderbar unterstützt, gleichzeitig hat er zu Hause alles am Laufen gehalten – DANKESCHÖN lieber Christof, Du bist der großartigste Mensch der Welt!

Kunsttherapie März 2018

Erwartungen loslassen…. von der Kraft der Dankbarkeit

In den letzten Wochen mache ich mir viele Gedanken zu den Themen Erwartungen und Dankbarkeit. Vermutlich tragen auch das nasskalte Wetter und die dunkle Jahreszeit dazu bei, dass sich Grübeleien einstellen.

Konkret hat mich Lilly und unser gemeinsamer Weg zu den folgenden Zeilen gebracht:

Lilly´s Ausbildungsweg und unsere Beziehung zueinander verliefen bisher weitgehend harmonisch und wie ich meine für beide Partner zufriedenstellend. Doch momentan gibt es einige Dinge, die mich zum Nachdenken bringen. Ich war anscheinend unterbewusst der Meinung, wenn ich ein Pferd aus idealer Haltung, das noch nie etwas Schlechtes erlebt hat mit Verstand, Zeit und Liebe erziehen und ausbilden würde, so würde alles „stolperfrei nach Plan laufen“, Lilly und ich würden die besten Freunde und Jeder hätte zu jedem Augenblick Freude am Anderen.

Bei Lea und Smoeky war das anders, da hatte ich meine Ziele sehr niedrig gesteckt und sobald „Probleme“ auftauchten, war ich verständnisvoll, denn stets waren mir die schlechten Erfahrungen, die beide Pferde gemacht hatten präsent.

Mit Lilly lief bisher alles so wunderbar, dass es mir gar nicht mehr in den Sinn gekommen wäre, es könnte auch Schwierigkeiten geben. Ihr Temperament ist zwar von Anfang an eine Herausforderung, die ich aber gut zu bewältigen weiß, indem ich ihre Energie in positive Bahnen lenke. Bisher gab mir Lilly das Gefühl, ich würde alles richtig machen. Ein Gefühl, das mich sehr glücklich macht, weil es mir wichtig ist, dass sich meine Pferde im Zusammensein mit mir wohl und geborgen fühlen.

Nun zeigt mir Lilly momentan, dass sie mit einigen Dingen (zumindest im jetzigen Augenblick) überfordert ist oder dass sie einfach NEIN sagt zu Dingen, die sie vorher gerne gemacht hat. Sie ist derzeit schwer für irgendetwas zu begeistern und zeigt dies mitunter auch deutlich.

Ich merke tief in mir drinnen, dass ich damit schwer umgehen kann. Dass ich von verschiedenen Erwartungen erfüllt bin und dass mich diese Erwartungen mitunter daran hindern, Dankbarkeit und Freude empfinden zu können. Diese Erkenntnis schmerzt. Ich hatte immer gehofft, ich könnte voller Gelassenheit mit allen Herausforderungen umgehen. Die Erkenntnis, dass in Sachen Verständnis bei mir einige Persönlichkeitsbaustellen sind, beschäftigt mich gerade sehr. Ich möchte keine zu hohen Erwartungen an meine Pferde stellen, ebenso wenig möchte ich zu hohe Erwartungen an mich selbst stellen. Ich sollte viele Dinge nicht persönlich nehmen. Auch wenn ein Nein nicht schön ist, es ist nicht persönlich gegen mich gerichtet. Es hat lediglich mit der Situation zu tun.

Wenn ich immer mit einem klaren Bild im Kopf vorgehe, ist die Gefahr enttäuscht zu werden groß. Und noch schlimmer, der Blick ist nicht frei für die wirklich besonderen Geschenke im Leben. Umso mehr ich darüber nachdenke, desto mehr bemerke ich, dass ich oft im Leben Erwartungen habe…. an mich selbst, an meinen Mann, an meine Freunde, an meine Pferde, an die Welt an sich. Besonders schwer wiegt erstaunlicherweise die Erwartung geliebt bzw. angenommen/akzeptiert zu werden. Mit dem Ergebnis, dass ich mir ein Idealbild bzw. ein Idealgefühl ausmale, das zwangsweise des Öfteren enttäuscht werden muss. So laufe ich Gefahr unzufrieden zu werden und mich ungeliebt zu fühlen.

Doch was ist der Weg hinaus aus der Enttäuschung oder noch besser zur Vermeidung von Enttäuschungen?

Für mich ist der erste Schritt auf diesem Weg, dass ich mir bewusst mache, wofür ich dankbar bin. Dankbarkeit ist ein wundervolles Gefühl und erfüllt von Dankbarkeit wird alles was wir tun liebevoll sein. Liebevoll uns selbst gegenüber, unserem Partner gegenüber, unseren Mitmenschen gegenüber, unseren Tieren gegenüber.

Der nächste Schritt ist, dass ich negative Gefühle des Gegenübers nicht als Angriff auf mich sehe. Ich muss die „schlechte Laune“ meines Pferdes, meines Partners, etc. nicht persönlich nehmen, es hat nichts mit mir zu tun und es heißt auch nicht, dass das Gegenüber mich nicht liebt.

Gerade wenn ich das Gefühl habe, nicht ernst genommen zu werden oder in einer Situation hilflos zu sein, verfalle ich manchmal in eine Art Kontrollzwang, ich versuche dann mitunter mit unlauteren Mitteln (z.B. indem ich laut werde) scheinbar die Kontrolle zurück zu erlangen. Die Angst keine Kontrolle zu haben, kann bedrohlich sein – in Wahrheit aber ist Kontrolle eine Illusion. Das einzige was wir wirklich kontrollieren (lernen) können ist die Art und Weise wie wir mit einer Situation umgehen – also Selbstkontrolle durch Selbstbeobachtung und Selbstreflexion. Ich möchte lernen, frei davon zu werden andere beeinflussen zu wollen. Ich möchte lernen loszulassen und geschehen zu lassen, die Dinge so anzunehmen lernen wie sie sind. Ich möchte mir selbst Wertschätzung entgegenbringen ohne mich selbst in Leistungsdenken zu bewerten. Im Zusammensein mit den Pferden bedeutet dies, dass ich im Wohlfühlbereich des Pferdes die Anforderungen in Abstimmung mit dem Partner Pferd wähle.

In der Auseinandersetzung mit uns selbst können wir sehr viel lernen, wir können uns selbst näher kommen. Gerade „schwierige“ Phasen bergen enormes Wachstumspotential für unsere Persönlichkeit. Mir ist es wichtig, mich selbst nicht nieder zu machen, weil ich nicht so frei bin wie ich dachte. Ich darf Fehler machen, ich darf unperfekt sein. Ich möchte aus meinen „Fehlern“ lernen. Und was mir immer wieder Mut macht: ich weiß, dass diese Phase bald überwunden sein wird und dass ich dann voller Dankbarkeit auf diesen Entwicklungsprozess schauen werde.

Im Zusammensein mit Pferden geraten wir als hinterfragende Menschen immer wieder an unsere persönlichen Grenzen. Pferde teilen sich unmissverständlich mit, sie sind stets ehrlich. Das ist eine große Chance für uns, wenn wir bereit sind, den Pferden zuzuhören und uns auf einen Entwicklungsprozess einzulassen.

Warum schreibe ich das alles hier öffentlich, obwohl es mir nicht gerade leicht fällt über diese Themen zu reden?

  1. Weil ich Euch liebe Leser an der Erkenntnis Teil haben lassen möchte, dass sich viele Dinge im Leben –und dazu gehört auch die Ausbildung eines Pferdes- nicht planen lassen. Jedes Pferd ist ein Individuum und muss mit allen seinen Charakterzügen, Vorlieben und Gemütszuständen respektiert werden. Natürlich wusste ich das schon vorher, in jedem Buch kann man dies nachlesen, jeder Trainer sagt das. Doch Lilly hat mir in den letzten Wochen noch einmal deutlich klar gemacht, dass ich bei manchen Sachen dennoch falsche Vorstellungen habe und dass ich besser lernen muss mit Rückschritten umzugehen, um ihr Vertrauen nicht zu zerstören. Ich möchte Lilly ein verständnisvoller Partner sein, ich möchte ihre „Launen“ mittragen und ich möchte sie lieb haben um ihrer Selbst willen völlig absichtslos. DANKE Lilly für diese Lektion in Sachen Planung.
  2. Weil ich Mut machen möchte, den eigenen Motivationen auf die Schliche zu kommen. Warum tue ich etwas auf die eine oder andere Weise? Ist es wirklich im Sinne des Pferdes oder verfolge ich einen (fragwürdigen) Plan? Trage ich unbewusst Wünsche und Erwartungen mit mir herum, die mich daran hindern, wirklich bewusst zu Leben? Ist das Bild, das ich von mir selbst habe real oder schlummern in mir Züge, die ich nicht so schätze und die ich ändern könnte? Nicht zuletzt dürfen wir dann auch für die Ent-Täuschung dankbar sein, denn wenn wir die Täuschung überwunden haben, finden wir wieder in das echte Leben und ins echte Sein.

Jeder kann es schaffen mit sich selbst ins Reine zu kommen – daran glaube ich ganz fest! Auch wenn es manchmal anstrengend und mühsam ist, sich mit sich selbst auseinander zu sezten  –  der Lohn für die Mühen ist echte Zufriedenheit und Dankbarkeit!

Wenn ich mir jeden Tag bewusst mache, wofür ich heute dankbar bin, wird jeder Tag zum Geschenk.

Eine Bemerkung zum Schluss: Ziele zu haben ist wichtig, nur sollten wir Ziele nicht mit persönlichen Erwartungen verwechseln und wir dürfen niemals vergessen, dass der Weg mindestens ein großer Teil des Zieles ist :-). Mein wichtigstes Ziel ist im Augenblick die Erlangung persönlicher Freiheit im Umgang mit mir selbst, meinen Mitmenschen und allen Mitgeschöpfen. Mit Bewusstheit und Selbstvertrauen sowie der Fähigkeit zum Hinterfragen des eigenen Denken und Handels ist das Erreichen dieses Zieles sicherlich möglich und der Weg dorthin spannend und bereichernd :-).

Im Umgang speziell mit Lilly, die mich ja zu all den Überlegungen gebracht hat, bedeutet es für mich, dass ich wieder mehr in Lilly hineinhorchen möchte, dass ich selbst einen Schritt zurücktrete, um wieder Lillys Wohlbefinden in den Mittelpunkt all meines Bemühens zu rücken.

Ich hoffe, das alles klingt nicht abgehoben oder esoterisch. Mir war es einfach ein Bedürfnis, über meine Gefühle zu schreiben. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir über Eure Erfahrungen berichten wollt. Auch ich werde sicherlich demnächst wieder meine Gedanken zu den oben stehenden Themen niederschreiben. Herzliche Grüße. Eure Karin

So schön ist der Herbst

Ecklend im Herbst 2017

Herbstspaziergang – Christof und ich unterwegs 🙂
Herbstlicher Wald
Wassertropfen …
Wildblumenwiese im Garten
Herbstschönheit
Blütenpracht im Spätsommer und Herbst
Lilly und Smokey auf der Weide
Lea auf der Weide
Blätter-Farbenspiel von gelb über Grüntöne bis orange und rot
Bunter Naturgarten im Herbst
Farbenspiel in warmen Tönen…
Einer unserer Gartenbewohner
Noch einer unserer Gartenbewohner 🙂
Herbstfarben

Es war einmal ein ganz gewöhnliches Blatt. Den Sommer über hatte es den Baum mit seinem kräftigen Grün geschmückt. Doch nun war es immer trockener und unansehnlicher geworden.
Als es zur Erde fiel, war sein letzter Gedanke: “Ach, nun bin ich zu gar nichts mehr nütze!”
Da kam ein kleiner Käfer vorbei. Er sah das Buchenblatt und schnappte es sich, um darunter seinen Winterschlaf zu halten.
Beim Einschlummern dachte das Käferchen: “Ein schöneres Dach könnte ich mir nicht wünschen!”

 

Rudolf Kirsten

Bilder Frühjahr Sommer 2017

 

 

Wir bauen einen Waldkauznistkasten für unsere LBV – Kreisgruppe Regen. Infos unter www.lbv.de
Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs mit dem LBV Regen
Christof mit Lilly und Lea ————- “… und dann braucht man ja auch noch Zeit, einfach nur dazusitzen und vor sich hin zu schauen” Astrid Lindgren
Garfield und Woody – “Es ist ganz einfach, sagte der Fuchs, man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar” Der Kleine Prinz Antoine de Saint-Exupery
Blüten in der Morgendämmerung — “Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet” Christian Morgenstern
Sonnenaufgang in Ecklend
Leon unser Löwenherz
Christof mit seiner Gitarre
Abendstimmung auf der Terrasse in Ecklend
Ecklend
Rock The Hill – Festival 2017 Geißkopf Bischofsmais. Mein Bruder Martin und ich.
Rock The Hill – Festival 2017 Geißkopf Bischofsmais. Mein Bruder Martin und ich.
Ritterspektakel Burgruine Weißenstein 2017. Christof und ich ;-).
“Lasst mich raus….” 😉
Ritterspektakel Burgruine Weißenstein 2017
Umzug von meinem Bruder Martin – mit Basti´s VW-Bus.
Baustelle in Eckelnd – wir renovieren, verschönern und gestalten den Eingangsbereich und das Carport.
Mara und Woody treffen sich auf der Wiese…
Ausflug nach Passau… August 2017

Kurs bei Sabine Oettel mit Wolfgang und Christin Krischke 12.-13. August 2017

Am 12. und 13. August hatte ich wieder das Vergnügen einen Kurs mit Wolfgang und Christin Krischke bei Sabine Oettel in Wendlmuth als Theorieteilnehmerin zu besuchen. Diesmal war das Thema “Ran an den Galopp”. Dieses Thema ist besonders für fortgeschrittene Reiter interessant, sämtliche Galopparten und Figuren, die ich sonst nur aus den Abbildungen von Stichen der alten Meister kannte, durfte ich nun in Bewegung sehen, z.B. Mezair, Pessaden und vieles mehr. Das Wochenende war mehr als faszinierend! Bilder findet Ihr bei Interesse unter dem Facebook-Account von Sabine Oettel – Akademische Reitkunst.

Sabine Oettel mit Wolfgang und Christin Krischke

Natur 06.08.2017

Unser Waldweideabteil ist immer im Sommer für die Pferde geöffnet, damit sie an den heißen Tagen den Schatten des Waldes genießen können. Lea, Smokey und Lilly sind mit Fliegendecken und Fliegenmasken ausgestattet – eine große Erleichterung für die Pferde bei der Bremsenplage.

Waldweide – Schattenplätze für die Pferde bei großer Hitze
Ein weiterer Vorteil der Waldweide: Knabbermöglichkeiten für die Pferde an verschiedensten Wurzeln und Bäumen, sowie eine große Auswahl an Kräutern und Moosen.
Baby-Bäume am vermoderten Baumstumpf – Totholz = Lebensraum

 

Farne und Moose gedeihen prächtig auf vermoderten Baumstümpfen

Siegfried von Vegesack
Moos
Hast du schon jemals Moos gesehen?
nicht bloß
so im Vorübergehen,
so nebenbei von obenher,
so ungefähr –
nein, dicht vor Augen, hingekniet,
wie man sich eine Schrift besieht?
O Wunderschrift! O Zauberzeichen!
Da wächst ein Urwald ohnegleichen
und wuchert wild und wunderbar
im Tannendunkel Jahr für Jahr,
mit krausen Fransen, spitzen Hütchen,
mit silbernen Trompetentütchen,
mit wirren Zweigen, krummen Stöckchen,
mit Sammethärchen, Blütenglöckchen,
und wächst so klein und ungesehen –
ein Hümpel Moos.
Und riesengroß
die Bäume stehen …
Doch manchmal kommt es wohl auch vor,
daß sich ein Reh hierher verlor,
sich unter diese Zweige bückt,
ins Moos die spitzen Füße drückt,
und daß ein Has’ vom Fuchs gehetzt,
dies Moos mit seinem Blute netzt …
Und schnaufend kriecht vielleicht hier auch
ein sammetweicher Igelbauch,
indes der Ameis’ Karawanen
sich unentwegt durchs Dickicht bahnen.
Ein Wiesel pfeift – ein Sprung und Stoß –
und kalt und groß
gleitet die Schlange durch das Moos …
Wer weiß, was alles hier geschieht,
was nur das Moos im Dunkeln sieht:
Gier, Liebesbrunst und Meuchelmord –
kein Wort verrät das Moos.
Und riesengroß die Bäume stehen –
Hast du schon jemals Moos gesehen?
Siegfried von Vegesack

 

Wildbrombeeren rund um die Waldweide
Wespennest im Pferdestall

In unserem Offenstall und in unserem Holzschuppen haben sich dieses Jahr Waldwespen niedergelassen. Diese Wespenart ist wie die meisten Wespenarten friedlich und nützlich.

Die Waldwespen ernähren sich wie die meisten Wespenarten von Blütennektar, leisten also einen wichtigen Beitrag zur Bestäubung von Blütenpflanzen (dazu gehören auch alle Obstsorten).

Die Brut der Wespen benötigt zum Wachstum tierisches Eiweiß. Dieses erhalten die Wespen von Insekten, unter anderem von Fliegen-, Mücken- und Bremsenlarven. Wespen tragen also aktiv dazu bei, dass sich das sogenannte Ungeziefer nicht maßlos vermehrt.

Mit großem Staunen beobachte ich täglich das fleißige Treiben meiner Stallmitbewohner. Obwohl ich beim Füttern in unmittelbarer Nähe des Nestes hantiere, bin ich niemals angegriffen worden.

Bitte entfernen Sie nicht unbedacht Wespennester am und ums Haus – Wespen sind nützliche, faszinierende Mitgeschöpfe, mit denen ein Zusammenleben durchaus bereichernd ist.

Informationen über Wespe & Co. sowie naturnahen Garten finden Sie bei Interesse auf der umfangreichen Webseite des Bund Naturschutz Deutschland: https://www.bund-naturschutz.de/

Mit Freundin Wespe auf Du und Du
Unser Naturgarten mit Brennnesselfeld

Unkraut oder Heilkraut? Wir fördern in unserem Garten bewusst das Wachstum von Brennnesseln, da dieses Kraut wichtige Nahrung für viele Insekten und Schmetterlinge bildet. Im Herbst mähen wir das Brennnesselfeld und trocknen die Brennnesseln für einen Tee bzw. als Heilkraut für die Pferde. In jedem Frühjahr erhalten die Pferde eine Blutreinigungskur in Form von Brennnesseln.

Naturgarten – Landeplatz für die Seele …. und für Schmetterlinge
Naturgarten mit einheimischen Stauden und Gewächsen
Distelfeld im Naturgarten

Disteln sind wichtige Nahrung für Schmetterling & Co.

Biene im Naturgarten – Blühwiesen statt Einheitsgrün
Wild- und Heckenrosen bieten einen wundervollen Anblick, gleichzeitig sind sie Lebensraum und Nahrung für viele Tiere.

 

 

 

 

 

Pferdegymnastik und Hindernisstrail 16.07.17

Pferde-Wohlfühlgymnastik 🙂

Smokey vor der Brücke. Das konzentrierte Stehen vor dem Hindernis ist wichtig. Smokey und ich sammeln uns für die Herausforderung.
Langsam Schritt für Schritt erklimmt Smokey die Brücke. Es handelt sich um verschiedene Untergründe: Plane – bunter Teppich – blanke Holzlatten. Smokey hätte es leichter, wenn ich die Zügel deutlicher nachgeben würde, damit er mit der Nase weiter nach vorne-unten käme.
Voller Konzentration und innerer Ruhe steht Smokey auf der Brücke und holt sich seine verdiente Belohnung ab. Größte Belohnung ist für ihn allerdings meine Freude und mein Stolz – er wächst geradezu einige Zentimeter. Für Smokey sind solche Übungen nicht leicht, da er immer wieder unsicher ist und an sich selbst Zweifel hat. Umso wichtiger ist es, gemeinsam mit dem Pferd Herausforderungen mit viel Zuspruch und Motivation zu bewältigen. Immer in dem Rahmen, der für das Pferd in der Wohlfühlzone liegt.

Besonders vom langsamen Gehen, Schritt für Schritt profitieren Pferde wie Smokey sehr. Durch das bewusste Schreiten fühlt er in seinen Körper hinein und koordiniert jede Bewegung einzeln. Das bewusste Fühlen und Wahrnehmen des eigenen Körpers ist Grundlage für jede “gute” Bewegung und ganz besonders für das SELBST – BEWUSSTSEIN des Pferdes. Je mehr Körpergefühl das Pferd entwickelt, desto mehr Vertrauen in den eigenen Körper und die eigenen Fähigkeiten gewinnt es.

Mit Bedacht und Achtsamkeit steigen wir langsam die Brücke wieder herunter. Smokey hat große Freude an derartigen Herausforderungen – das steigert sein Selbstbewusstsein und sorgt für Abwechslung.

Niemals geht es darum, das Hindernis schnell hinter sich zu bringen. Das einzige was zählt, ist die Bewusstheit! Langsames Schreiten ist bei solchen Übungen das Wertvollste und Wichtigste!

Lilly
Biegeübungen und Wohlfühlgymnastik mit gebissloser Zäumung

Oft reite ich Lilly mit einer gebisslosen Zäumung: in diesem Fall dem Kolumbianischen Bosal einem einfachen, weichen Lederriemen (Nasband) nach Maß mit Lederkinnriemen.

Diese Zäumung ist ohne jegliche Hebel, eine direkte seitliche Einwirkung ist möglich und erleichtert dem Pferd das Verständnis der Hilfen. Auch ein ungebrochenes Stangengebiss ist für diese Hilfengebung geeignet – siehe auch mein Bericht über Zäumungen und Gebisse.

Meine Hände halte ich nah beieinander, als Vorbereitung für die einhändige Zügelführung. Das Pferd soll möglichst bald auf die Berührung des Zügelleders am Hals reagieren, so dass die Zügel irgendwann dauerhaft durchhängen können und ein Impuls am Kopf des Pferdes nicht mehr nötig ist.

Durch das Bewältigen von Zirkeln, Volten und engen Wendugen schult das Pferd sein Gleichgewicht und hält die Muskeln geschmeidig. Gleichzeitig wird Kraft aufgebaut. Diese Übungen sind nicht nur für den Körper des Pferdes förderlich, auch für die Psyche, da das Pferd selbstbewusster und zentrierter wird. Hier: Achter um die Hütchen

Da Lilly ein eher hektisches Pferd ist und zu fahrigen Bewegungen neigt, sind Übungen, die das Gefühl für den eigenen Körper fördern sehr wichtig. Lilly lernt, sich zu zentrieren, sowohl geistig als auch körperlich. Sie findet ihre Mitte und übt aus ihrer Mitte heraus zentriert, bewusst und kraftvoll zu agieren. Ähnlich wie im Yoga geht es nicht um die “fertige Übung” an sich, sondern vielmehr um den Weg dorthin: das Fühlen und Wahrnehmen – und daraus das bewusste Handeln. Dass Pferde zu solch bewusstem Handeln fähig sind, berichten mittlerweile nicht nur Pferdemenschen, auch die Wissenschaft hat dies inzwischen mehrfach bestätigt. (Buchtipps: Alle Werke von Marlitt Wendt)

Schulterherein links
Schulterherein rechts
Lilly untersucht die Brücke mit den Hufen. Ich bestätige sie in ihrem Tun und feuere sie an. Sicherheitshinweis: bei beschlagenen Pferden bitte vorsichtig sein! Die Plane könnte sich zwischen Huf und Beschlag einklemmen – das kann zu Paniksituationen führen.

Seit Lilly entdeckt hat, dass “gefährliche Sachen” nicht nur interessant sind und Abwechslung bringen, sondern auch noch ganz viel Jubel und Lob einbringen, ist sie nicht mehr zu bremsen, wenn es darum geht, neue “Monster” zu besiegen.

Zufriedener Blick von Lilly – als würde sie sagen “Bin ich nicht supertoll” 🙂 . Ich bin sehr stolz auf meine Lilly.

Mit jeder Herausforderung wächst nicht nur das Selbstvertrauen des Pferdes, auch die Vertrauensbeziehung Mensch-Pferd wird gestärkt und vertieft.

Und Leckerli gibt´s natürlich auch

Das Leckerli ist immer dabei – jedoch nicht so wichtig wie die echte Freude des Menschen! Nur wer mit Begeisterung lobt, wird sein Pferd damit bestätigen können.

Schritt für Schritt schreitet Lilly die Brücke entlang – nach jedem zweiten Schritt halten wir an und zentrieren uns. Lilly soll das Hindernis ganz bewusst und mit ihren Hufen fühlend überschreiten.
Noch eine Herausforderung: die blaue Plane. Lilly ist etwas unsicher, aber sie schnuppert interessiert. Natürlich wird sie mit Stimme und positiven Gedanken von mir bestätigt und ermutigt. Lilly weiß, dass sie mir vertrauen kann, dass ich alles was ich mache in ihrem Sinne tue.

Lilly ist recht schreckhaft – deshalb gehört das Vertrauenstraining von Anfang an zu unserer regelmäßigen Beschäftigung. Umso mehr Mut und Vertrauen das Pferd in sich selbst entwickelt, umso gefestigter, stolzer, zufriedener, verlässlicher und zentrierter wird das Pferd.

Für so viel Mut gibt es natürlich auch eine Belohnung für den Gaumen.
Hui…. die Plane wirbelt umher …. und Lilly steht bei durchhängenden Zügeln gelassen.
Lilly, Du bist so ein wundervolles Pferd!
… und dann kann man ja die Plane auch noch hinterherziehen …. Lilly ist aufmerksam und gelassen.

An dieser Stelle noch ein Hinweis zur Zügelführung: von Anfang an reite ich so viel wie möglich mit einer Hand bzw. mit nah beieinander stehenden Händen, um die einhändige Zügelführung für das Pferd zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen.

… die Plane kann man auch noch während des Schreitens umherflattern lassen. Lilly wird ständig mit lobenden Worten von mir bestärkt. Sie ist dadurch mutig und gelassen.
…. Lilly lernt, dass es nicht schlimm ist, wenn die raschelnde Plane ihre Beine und ihren Bauch berührt. Alles in völliger Ruhe und immer mit durchhängenden Zügeln.
Ganz wichtig: die Pause zum Nachdenken und Nachspüren

Vieles wird erst im Nachhinein geistig verarbeitet und im Unterbewusstsein abgespeichert. Deshalb sind Pausen und kurze Trainingseinheiten so wichtig. Eine Übungseinheit darf bei einem jungen Pferd maximal 10-20 Minuten dauern. Länger ist ein junges Pferd nicht fähig sich zu konzentrieren. Wenn der Mensch mit den geistigen und körperlichen Kräften seines Pferdes verantwortungsbewusst umgeht, wird er stets ein waches, motiviertes, mitdenkendes Pferd haben, da das Pferd weiß, dass es immer mit Energie-Reserven und erhobenen Hauptes den Platz verlassen wird.

Freude auf Seiten von Pferd und Reiter. An dieser Stelle jedoch eine Bemerkung zu mir: Lilly hätte es leichter, wenn ich die Zügel ganz hingeben und mich aufrichten würde, im Moment des Fotos “hänge” ich ihr stark über dem Widerrist.
Lilly losgelassen im Trab auf dem Zirkel. Freudige, entspannte Mimik bei Pferd und Reiterin 🙂
Trab auf dem Zirkel
Noch ein paar Worte zum Sattel: für Lilly verwende ich einen Trekker True Talent. Wirklich ein wahres Talent, nämlich in allen Richtungen verstellbar und wunderbar bequem für Pferd und Reiter. Die Reiterbeine sind ganz nah am Pferdekörper und der Reiter wird gut über dem gemeinsamen Schwerpunkt platziert.

Einige Gedanken zur Motivation: Pferde sind sehr sensibel, wenn es um die Stimmung ihres Menschen geht. Echte Begeisterung und Freude des Menschen wirkt fast immer ansteckend auf das Pferd. Meiner Erfahrung nach ist die eigene Motivation das allerwichtigste beim pferdegerechten Umgang. Nur wenn ich selbst Freude an der Sache habe, kann ich mein Pferd motivieren. Durch Begeisterung ihres Menschen wachsen die Pferde über sich selbst hinaus und entdecken neue Welten des eigenen Körpers und des eigenen Gefühls. Niemals darf es um die Lektion gehen – immer sollte es um das Pferd und sein Wohlbefinden gehen. Dann ist das Pferd motiviert und profitiert sowohl körperlich als auch geistig-seelisch vom gemeinsamen Training. Und die Motivation und Freude des Pferdes überträgt sich wiederum auf den Menschen – die Begeisterung des Menschen und die Begeisterung des Pferdes bedingen sich gegenseitig.

Buchtipp am Rande: “Jeder Gedanke ist eine Kraft” von Nicole Künzel